Wiesenbärenklau

Das Grüne Wilde Wunder im Mai

Wildpflanzen sind die Ahnen aller Kulturpflanzen. Sie begleiten uns seit
Urzeiten nahezu unverändert mit ihrer außerordentlich großen Vielfalt,
Fülle und Schönheit.
Sie sind in ihrer Beschaffenheit und dem Zusammenspiel von inneren
Komponenten und kosmischen Einflüssen in Hinsicht auf den ganzen
Menschen so weise und synergetisch angelegt, dass es, so glaube ich,
kein besseres Konzept für eine ganzheitliche Ernährung gibt.
Sie stellen uns Nahrung und Medizin für Körper, Seele und Geist zur Verfügung.
Ich schätze sie sehr, fühle mich Ihnen verbunden und empfinde große
Dankbarkeit für ihr hier Sein.


Der Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)

Die Bärenpflanze
Auch in hiesigen Breiten, bei unseren Vorfahren gab es Totemtiere. Der Wolf,der Fuchs und der Bär gehören dazu.Es wurde angenommen,
dass sich die besonderen Kräfte und Fähigkeiten dieser Tiere
in den Pflanzen verkörpern. Wurden die Pflanzen gegessen,
nährten sie und gleichzeitig verliehen sie die charakteristischen Eigenschaften.
Wir kennen bis heute Wolfsmilch-, Fuchsschwanzgewächse und
eben die Bärenpflanzen.
So wie der Bär ist auch der Wiesenbärenklau groß und kräftig; er wird heute oft als „Ginseng der Europäer“
bezeichnet. Seine Blätter sehen aus wie riesige Bärenklauen.Und er soll Bärenkräfte geben.

Botanisches und Inhaltsstoffe

Der Wiesen-Bärenklau gehört zur Familie der Doldengewächse.
Die mehrjährige,krautige Pflanze wird bis zu zwei Meter hoch und ist vollständig mit stacheligen
Härchen bedeckt.Der Stängel sieht aus wie eine hohle feingerippte Röhre und
die Blätter sind lappig, gestielt und erinnern tatsächlich an Bärenklauen.
Er blüht in vielstrahligen Dolden in weißgrün von Juni bis Oktober und Bienensammeln den Nektar sehr gern.
Der Bärenklau enthält ätherische Öle und Fucomarine. Außerdem Vitamin C,Caroten, Gerbstoffe und Eisen.
Er ist verdauungsfördernd, blutdrucksenkend und es wird ihm eine
aphrodisierende Wirkung nach gesagt.

Wichtig
Das Sammeln sollte vorsichtig angegangen werden, da der
Pflanzensaft auf der Haut in Verbindung mit Sonnenlicht
Entzündungen, die Wiesendermatitis hervorruft.
Auch beim Schälen der Pflanzenstängel ist Vorsicht geboten
und besonders empfindliche Personen sollten Handschuhe dabei tragen.

Persönliches und Rezepte

Ich habe lange den Wiesenbärenklau von weitem bewundert.
Als ich das erste Mal ein winziges Stück von einem jungen Blatt kostete,
war ich geschockt über den intensiven, sehr starken und scharfen
Geschmack, den ich mit keiner gewohnten Note vergleichen konnte.
Es dauerte dann noch mal ein Jahr, bis ich richtig Appetit hatte
und die ersten Sprosse in den Salat tat. Inzwischen pflücke ich auch
die Stiele und eine Besonderheit: die Doldenknospen – später die grünen Früchte.
Es können die jungen Blätter und Sprosse, später die geschälten Stiele roh gegessen werden.
Auf gemähten Wiesen sprießen immer wieder
junge Bärenklaublätter nach.
 

Pesto mit Bärenklau
Zutaten: Rucola, Löwenzahnblätter, Bärenklaublätter, Knoblauch (wenig),
Meersalz, Diestelöl, Sonnenblumenöl
Zubereitung: Alle Blätter mit Knoblauch, Meersalz und etwas
Diestelöl zerkleinern, z.B. mit dem Zauberstab und
danach mit Olivenöl verrühren.
 

Bärenstarker Mozarella
Zutaten: Mozarella, Tomaten, Salz, Pfeffer,
Balsamicoessig, Diestelöl und die Knospen
vom Bärenklau
Zubereitung: Tomaten und Mozarella in Scheiben schneiden
und auf einer Platte anrichten, mit Salz, Pfeffer,
Essig und Öl würzen und zum Schluss die
abgezupften Knöspchen darüber verteilen.